Pricaraña – Santiago der Compostela

Ja, und dann ist er da – der letzte Tag dieser Wanderung. Nur noch etwas über 16 Kilometer trennen mich von der Kathedrale in Santiago der Compostela.

Nach dem Frühstück bringt Uwe mich nach Pricaraña, wo ich meine Wanderung gestern beendet habe. Dort sammelt er einen fußlahmen Italiener auf und nimmt ihn mit nach Santiago.

Die Strecke geht zunächst wieder durch ländliche Gebiete, teils durch Dörfer, teils aber auf Sandwegen durch kleinere Wäldchen und durch’s Gelände. Nach 5 km tut meine Ferse wieder weh, und ich hoffe auf eine Bar. Es dauert aber noch 3 weitere Kilometer, bis ein Kulturzentrum kommt, in dem ich mir einen Tee gönne, Die Länge meiner Pause kann man übrigens am Fleisch auf dem Grill ablesen…

Nach der Pause bin ich eigentlich fast im Endspurt, nur noch gute 7 Kilometer. Die ganze Zeit ging es stetig bergan, jetzt geht es erstmal wieder bergab. Doch so langsam nähere ich mich Santiago und zunächst unterquere ich die Autobahn. Erneut sind ein paar Höhenmeter zu absolvieren, und dann fängt auch schon die Bebauung an. Nur noch 2 Kilometer..

Kurz vor Kathedrale treffe ich auf Unmengen von Schülerinnen und Schülern. Anscheinend ist Ausflugstag in Spanien. Gleich danach fängt die Altstadt an und eh ich mich versehe, stehe ich schon vor der Kathedrale, wo Uwe mich erwartet. Es ist schon ein tolles Gefühl, angekommen zu sein. Und natürlich gibt es erstmal Fotos ohne Ende.

Nach einem kleinen Imbiss geht es ins Hotel. Wow, liebe Kolleginnen und Kollegen der Stadt Norderstedt, da habt Ihr mir ja etwas Besonderes geschenkt! Das älteste Hotel liegt direkt neben der Kathedrale. Es ist aus dem 15. Jahrhundert und wurde als Pilgerherberge errichtet. Unser Zimmer im 3. Stock lässt sich nur über lange Flure mit dicken Teppichen erreichen. Allein das Badezimmer ist größer als das Zimmer in einem Hostel. Aber es hat ja auch eine Badewanne und zwei Duschen. Ich habe erstmal die Badewanne getestet.

So nun bräuchte ich noch einen letzten Stempel. Ich suchte deshalb das Pilgerbüro auf, wo alles hervorragend organisiert war. Innerhalb von 10 Minuten hatte ich meinen Stempel und auch die Compostela.

Schon bei meiner Ankunft hatte ich erste Bekannte aus den Wandertagen getroffen, so die Familie aus Hamminkeln mit der 3jährigen Svea, die die Strecke mit Sportkarre und Rucksack absolviert hatte. Wenig später traf ich auf eine Amerikanerin, die ich unterwegs zweimal getroffen hatte. Sie war immer locker-flockig an mir vorbeigesprintet, doch sie war auch erst heute angekommen, weil sie einen kleinen Unfall hatte. Und im Pilgerbüro sah ich auf einmal die Kanadier aus der Pension in Caldas de Reis. Schnell wurden Adressen ausgetauscht, und wir verabredeten ein Treffen an der Algarve.

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9 Kommentare

  1. Liebe Anette auch von uns (das Paar aus Brandenburg) alle Hochachtung und unseren Glückwunsch zur Leistung. – Wir können an unseren Krochen und Blasen Deine Leistung einordnen. TOLL GEMACHT 👍 – wenn Du Lust hast unser Video zu sehen einfach bei YouTube auf Wormis Reisetipps gehen und hoffentlich gefällt es dir auch. Danke für dein Kennenlernen und Bom Camino.

  2. Herzlichen Glückwunsch, liebe Anette, grandiose Leistung. Wir freuen uns mit Dir und wünschen Dir eine erholsame und ganz wunderbare Entspannung. Danke für all die tollen Fotos und Streckenberichte! HG Uli & Christine

  3. Auch von uns ganz herzlichen Glückwunsch zu deiner Leistung! Wir haben dich die Wanderung über begleitet. Nun lasse dich verwöhnen und genieße das Ankommen.

    Viele liebe Grüße aus Hamburg
    Anne und Armin

  4. Liebe Anette, deine Leistung ist bewundernswert!!! Ich denke, ich schreibe im Namen aller deiner Kolleginnen und Kollegen der Stadt Norderstedt: wir freuen uns, wenn wir dir damit zum Abschluss der Wanderung eine Freude machen können! Du hast es dir mehr als verdient – für deine Leistung in den letzten 14 Tagen und in all den Jahren als unsere Chefin 😄👍

  5. Ich gratuliere dir liebe Anette ! Das hast du gut hinbekommen und die Füsse und Knie werden sich auch berappeln! Gruss von der warmen Insel werde morgen versuchen ins Wasser zu gehen …..

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