Padrón – Pricaraña

Die Unterkunft war leider absolut nicht der Hit. Direkt an der Hauptstraße im Dachgeschoss und obendrein sehr hellhörig, so dass ich bis nachts um 1:00 Uhr das Fernsehprogramm der Zimmernachbarn genießen durfte. Das Frühstück bestand aus Brot vom Vortag, Margarine und Marmelade. Und immerhin zwei Apfelsinen, die ich als Wegzehrung einsackte. Also ging es zum Bäcker meines Vertrauens an der Bushaltestelle, wo es dann einen Cafe americano und ein Käsebrot gab.

Beim Frühstück traf ich zwei Kanadier aus meiner Pension, die ebenso wie ich mit dem Bus nach Padrón wollten. Es war im Internet nicht einfach, eine Verbindung heraus zu suchen, aber schließlich meinte ich, die richtige Verbindung gefunden zu haben und buchte online eine Fahrkarte für 1,55 Euro. An der Haltestelle wurde es dann richtig voll, und als der Bus mit 10 Minuten Verspätung kam, mussten wir alle unser Gepäck unten unterbringen. Eine knappe halbe Stunde später waren wir in Padrón, und meine Kurzetappe begann.

Es waren nur noch gut 25 km nach Santiago, aber da ich noch eine Unterkunft nur wenige Kilometer hinter Padrón vorgebucht hatte, konnte ich mir Zeit lassen. Der Weg gab nicht sehr viel her, am interessantesten waren die blühenden Gärten. Das Grüne ist übrigens Minze, die hier oft als Straßenbegleitgrün wächst. 5 Kilometer sind auch mit Rucksack schnell gelaufen, deshalb kehrte ich zweimal ein. Bei der 2. Rast, gerade mal 200 m von meinem Hotel entfernt, probierte ich mal die Tarte de Santiago. Sehr lecker!

Als ich um 12:30 Uhr bei meinem Landhotel ankam, war hier Tag der offenen Tür, aber niemand war da. Also stellte ich meinen Rucksack zu dem übrigen Gepäck im Eingangsbereich und machte mich weiter auf den Caminoweg.

Nach weiteren 5 km hatte ich für heute genug. Dummerweise hatte ich mich morgens wieder für die Wanderstiefel entschieden, und sofort machte sich meine Ferse wieder bemerkbar (ich sah inzwischen viele Wanderer, die ihre Wanderstiefel an den Rucksack gehängt hatten). Außerdem wollte ich mir ja auch einen Teil der Strecke für morgen „aufbewahren“. Also ging es mit dem Bus wieder zurück zum Hotel, wo ich dann auch einchecken konnte. Da ich ein Doppelzimmer hatte, entschied sich Uwe spontan, schon heute Richtung Santiago zu fahren. Das Hotel ist ein altes Bauernhaus, sehr geschmackvoll restauriert und eingerichtet.

Es gehört zu einem größeren Hotel, wo wir heute Abend essen werden. Ich werde berichten ….

Was soll ich sagen: wir hatten ein großartiges Menü in einer stilvollen Umgebung! Und die Überraschung des Abends war, dass auf einmal die Brandenburger auftauchten (sorry, ich weiß Eure Namen leider nicht mehr). Und das alles einige Kilometer vom Camino entfernt!

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4 Kommentare

  1. Wieder ein toller Bericht! Auch ich habe gemerkt, dass man diese Strecken ohne Wanderschuhe, aber mit outdoor Treckingschuhen gut laufen kann. Die sind leicht, gut gefedert und belüftet.

    Für die letzten Meter alles Gute

    Armin

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